Aktuelle Publikationen
(Bildungs-)Biografische Narrationen in der postmigrantischen Gegenwartsgesellschaft. Kategoriale Zumutungen und Praktiken der Divergenz
Susanne Völker
Judith Butler und Das Aufbrechen des Bodens. Enteignung, Betrauerbarkeit und die Ethik der Kohabitation
Susanne Völker
Der Text beschäftigt sich mit der Bedeutung unterschiedlich situierter Leiderfahrungen für Fragen des ethischen VerAntwortens und der Theorie des Politischen bei Judith Butler. Ausgehend von zwei Konstellationen des Leidens und der Gewalt, der us-amerikanischen AIDS-Krise in den 1980er Jahren sowie der historischen Zäsur des 11. September 2001 und den darauf reagierenden (Kriegs-)Politiken der USA, werden Butlers Überlegungen zur Macht der Geschlechternormen und den Grenzen der (sexuellen) Autonomie sowie zum Verhältnis von precariousness als sozio-ontologischer Relationalität und precarity als politisch induzierter Gefährdung bestimmter Leben und Bevölkerungsgruppen vorgestellt. Konzepte wie der subjekttheoretische Begriff der Enteignung, die Frage der Betrauerbarkeit von Leben und das Anliegen einer Ethik der Kohabitation nehmen auf die beiden Ereigniskonstellationen Bezug.
Queere Räume
Handlungsfähigkeit, Affekte und Praktiken von Un_Bestimmtheit prekärer Subjekte
Esto Mader
In queeren Räumen fühlen sich Subjekte stark, die sonst marginalisiert sind. Mittels eines imaginierten Basiskonsens und einer eigenen affektiv-ästhetischen Logik entsteht hier das Gefühl von Zuhause: Es können das zugeschriebene »being different« ausgelebt, Netzwerke geknüpft und sich gegenseitig gefeiert werden. Doch auch solche Räume sind durch Hierarchien, szene-interne Normen und Ausschlüsse strukturiert, was zu steten Aushandlungen führt. Diese sind maßgeblich an der queeren Raumproduktion und den darin entstehenden Handlungsfähigkeiten beteiligt. Esto Mader zeigt mittels diffraktiven Arbeitens die Dynamik queerer Räume und stellt fest: Fluidität ist diesen Räumen intrinsisch gegeben.
Queerfeministische Kompostierungen des Anthropozäns
Ökologien, RaumZeiten, VerAntworten
Rheinische Sektion der Kompostistischen Internationale
Kompost ist zugleich eine Ontologie und eine Art und Weise des Wissens, der Wissensproduktion, die gemeinsam das vermeintlich Gegebene ‚der Welt‘ auseinanderdröseln, um daraus vielzählige Welten hervorzubringen. Alles ist und bedeutet gleichzeitig, ereignet, affiziert, transformiert sich: Wissen kompostiert Welt kompostiert Wissen. Kompost unterläuft Trennungen von Ästhetik, Ethik, Epistemologie und Ontologie, wie sie für das westliche Denken charakteristisch sind. Ausschließung, Einschließung, Gewalt, race, class, gender müssen kompostiert werden, müssen ver/antwortet, gehalten, anders gedacht und anders erzählt, Privilegien zersetzt und verlernt werden. Hierbei nehmen radikal nichtbinäre, pluriversale, relationale, queerfeministische Ökologien onto-epistemologische Gestalt an, die Relationalitäten, Responseabilities und Sorge sowie RaumZeiten und Materien/Materialisierungen verschränkt mit-denken, gerade ohne über sie zu verfügen.
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Epigenetik als Intra-aktion
Diffraktives Lesen umweltepigenetischer Studien mit Karen Barads agentiellem Realismus
Lisa Krall
Die Epigenetik verspricht, Wechselwirkungen von Gen und Umwelt klären zu können. Differenzen sind dabei ein zentrales Moment, das jedoch ständig in Bewegung ist, wie Lisa Krall zeigt. Anhand von umweltepigenetischen Studien analysiert sie mit einem innovativen Vorgehen, inwiefern stabil geglaubte Einteilungen brüchig werden. Mit Hilfe eines diffraktiven Lesens (Karen Barad) ergeben sich unerwartete Perspektiven und Anordnungen: Neben klassischen Interaktionen werden auch Intra-aktionen aufgedeckt. Diese verweisen darauf, dass Differenzsetzungen situativ sind und andere Geschichten und Figurationen jenseits hegemonialer Einteilungen und Anrufungen eröffnen.
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Soziale Mobilität und Geschlecht - (Trans)nationale Dynamiken der Gegenwart
Herausgegeben von Linda Leskau, Anne Schlüter, Stephan Trinkaus, Susanne Völker
GENDER Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft.
13. Jahrgang 2021 Heft 3
Soziale Mobilität – die Möglichkeit, durch eigenes Engagement und durch das Nutzen institutioneller Pfade die soziale Position zu verändern – ist ein Dauerthema der sozial-und erziehungswissenschaftlichen und mittlerweile auch der kultur- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Im Heftschwerpunkt werden damit verbundene aktuelle Herausforderungen an die Forschung zu sozialer Mobilität, Geschlecht, (trans)nationalen Räumen und intersektionalen Konstellationen aufgegriffen.
Der Offene Teil bietet Analysen und Debattenbeiträge zu Misogynie in der INCEL-Community, Sexting auf Instagram, queer-feministische Soziale Arbeit und Prozesse der Schließung/Öffnung und Hierarchisierung in Karrieren von Informatik-Doktorandinnen.
Das Heft wird durch Rezensionen von vier aktuellen Publikationen aus dem Kontext der Frauen- und Geschlechterforschung abgerundet. Das gesamte Heft finden Sie hier.
Elternwerden zwischen »Babyfernsehen« und medizinischer Überwachung
Eine Ethnografie pränataler Ultraschalluntersuchungen
Eva Sänger
Warum sind Ultraschalluntersuchungen bei Schwangeren so beliebt? Welche Konsequenzen hat es, wenn bereits vorgeburtlich Informationen über das Geschlecht und den körperlichen Zustand des Ungeborenen vorliegen? Eva Sänger rekonstruiert auf der Basis von Interviews und ethnografischen Beobachtungen wie diese bildgebende Technologie das vorgeburtliche Elternwerden mitgestaltet. Ihre praxis- und subjektivierungsanalytische Studie fasst medizinische Ultraschalluntersuchungen dabei als kulturelle Praxis auf und zeigt: Es ist gesellschaftlich problematisch, wenn Ultraschalluntersuchungen vor dem Hintergrund der pränataldiagnostischen Suche nach auffälligen fötalen Entwicklungen zum Familienereignis umfunktioniert werden.
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Queere Praktiken der Reproduktion
Wie lesbische und queere Paare Familie, Verwandtschaft und Geschlecht gestalten
Sarah Charlotte Dionisius
Ein, zwei, drei oder vier Elternteile, »Sponkel«, »Mapas« und lesbische Zeugungsakte – wer oder was Familie ist und wie sie gegründet wird, hat sich vervielfältigt. Sarah Charlotte Dionisius rekonstruiert aus einer von den Feminist Science and Technology Studies inspirierten, queertheoretischen Perspektive, wie lesbische und queere Frauen*paare, die mittels Samenspende Eltern geworden sind, Familie, Verwandtschaft und Geschlecht imaginieren und praktizieren. Damit wirft sie einen heteronormativitätskritischen Blick auf die sozialwissenschaftliche Familienforschung sowie auf gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen, die neue Ein- und Ausschlüsse queerer familialer Lebensweisen mit sich bringen.
Die Arbeit von Sarah Dionisius hat den Cornelia Goethe Preis 2021 erhalten.
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"There is no back to normal!"
Als Beitrag zum Wissenschaftstag #4genderstudies 2020 veröffentlichte der blog interdisziplinäre geschlechterforschung ein Gespräch von Judith Butler und Dirk Schulz, Geschäftsführer von GeStiK, Gender Studies in Köln. Unter dem Titel “There’s no back to normal” bildete ihr Austausch den Auftakt zur aktuellen Vortragsreihe der GeStiK zum Thema „Krise“. Da in diesem Gespräch auch Fragen skizziert wurden, die sich auf die anhaltenden Angriffe auf – bis hin zu Verboten von – Gender Studies überall in der Welt beziehen, stimmte Judith Butler einer redaktionellen Bearbeitung für den gender-blog zu. Sie finden die beiden Teile unter den Titeln The Value of Science Writing for Our Times und Contesting the Claims of the Anti-Gender Ideology Movements.
Eribon Revisited - Perspektiven der Gender und Queer Studies
Karolin Kalmbach / Elke Kleinau / Susanne Völker (Hg.)
In diesem ersten Band der Reihe Revisited – Relektüren aus den Gender und Queer Studies werden die Werke Rückkehr nach Reims und Gesellschaft als Urteil von Didier Eribon als Ausgangspunkt für Diskussionen um soziale Ungleichheit und Bildungsprozesse genommen. Forscher*innen aus den Erziehungs- und Sozialwissenschaften, den Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften führen die Auseinandersetzung mit Eribons Texten mit unterschiedlichen theoretischen und methodischen Zugängen und fragen danach, wie sie sich zu anderen maßgebenden Texten der sozialen Ungleichheits- und Bildungsforschung verhalten. Was haben die Texte Eribons hier zu bieten? Was eröffnen sie? Was scheint zu verschwinden? Was ließe sich anders relationieren? Als inter- und transdisziplinäres, kollaboratives Projekt führt dieser Band Beiträge von Autor*innen zusammen, die mit geschlechterhistorischen, rassismuskritischen, de/postkolonialen, gender- und queertheoretischen sowie intersektionalen Ansätzen arbeiten und diese in unterschiedlichen Konstellationen miteinander ins Gespräch bringen.
Mit Beiträgen von Gudrun Hentges, Karolin Kalmbach, Elke Kleinau, Bettina Kleiner, Christian Lömke, Julia Reuter, Thomas Viola Rieske, Dirk Schulz, Andrea Seier, Vanessa E. Thompson, Stephan Trinkaus und Susanne Völker.
Aktuelle Herausforderungen der Geschlechterforschung
- Beiträge zur ersten gemeinsamen internationalen Konferenz der Fachgesellschaften für Geschlechterforschung/-studien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz -
Julia Scholz / Susanne Völker / Elisabeth Tuider (Hg.)
Sammelband mit Aufsätzen der ersten gemeinsamen Tagung der deutschen Fachgesellschaft Geschlechterstudien, der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung und der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung unter dem Titel „Aktuelle Herausforderungen der Geschlechterforschung“. Die Konferenz wurde vom 28. bis zum 30. September 2017 von GeStiK – Gender Studies in Köln an der Universität zu Köln ausgerichtet. Sie wurde gemeinsam mit und für die Fachgesellschaften konzipiert und vorbereitet. Den gesamten Tagungsband, der als Open Access Publikation erschienen ist, finden Sie hier.
Ontomedialität
- Eine medienphilosophische Perspektive auf die aktuelle Neuverhandlung der Ontologie -
Lisa Handel
Im 21. Jahrhundert werden wir Zeugen einer gewaltigen ontologischen Verschiebung: Die angestammten Grenzziehungen zwischen Kultur und Natur sowie Subjekt und Objekt und die Vorstellung einer Welt, die aus unabhängigen Entitäten besteht, weichen im Zeitalter der mächtigen Netze des Cyberkapitalismus und Anthropozäns einer beziehungsförmigen Welt im Werden.
Aus einer medienphilosophischen Perspektive fragt Lisa Handel danach, wie sich innerhalb dieser Neuverhandlung der Ontologie die Frage des Seins im Horizont der Frage der Technik bewegt. Dort, wo das Sich-Ereignen-von-Welt als unendlich medial und technisch erscheint, befinden wir uns bereits mitten in jener kommenden Welt des Ontomedialen – mit all ihren neuen Gefahren und Möglichkeiten.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4059-5/ontomedialitaet/
Materialität/en und Geschlecht
- Beiträge zur 6. Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien e.V. 12./13. Februar 2016 -
Kerstin Palm / Gabriele Jähnert / Susanne Völker / Sabine Grenz (Hg.)
Sammelband mit Aufsätzen der 6. Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien „Materialität/en und Geschlecht.“
Die Konferenz wurde am 12. und 13. Februar 2016 vom Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) der Humboldt-Universität zu Berlin veranstaltet. Sie wurde gemeinsam mit und für die Fachgesellschaft Geschlechterstudien konzipiert und vorbereitet.
http://dx.doi.org/10.25595/461
Agential Realism als Basis queer(end)er Experimentalpsychologie
- Eine wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung -
Julia Scholz
Zentrale These des Open-Access-Buchs von Julia Scholz ist, dass eine queer(end)e Experimentalpsychologie mit der Herangehensweise des Agential Realism kein Widerspruch in sich ist, obwohl verbreitete Verständnisweisen von Queertheorien und von Experimentalpsychologie(n) dies berechtigterweise zunächst nahelegen. Die Autorin konfrontiert experimentalpsychologische Wissensproduktion mit queertheoretischen Kritiken und diskutiert Unvereinbarkeiten der epistemologischen und ontologischen Perspektiven queertheoretischer Kritik mit jenen aktueller akademischer Experimentalpsychologie des europäisch und US-amerikanisch geprägten Raums. Mit der Zugrundelegung von Barads Agential Realism schlägt sie eine wissenschaftstheoretische Position vor, die eine queerende Experimentalpsychologie erlaubt.
https://www.springer.com/de/book/9783658226435
Verantwortung und Un/Verfügbarkeit
- Impulse und Zugänge eines (neo)materialistischen Feminismus -
Corinna Bath / Hanna Meißner / Stephan Trinkaus / Susanne Völker (Hg.)
Die Welt ist herausgefordert – ökologische, ökonomische und soziale Ausbeutungen und Krisenphänomene, aber auch wieder auftauchende (kapitalismus-)kritische Ansätze setzen die Frage nach dem Wie ihrer (gegenwärtigen und künftigen) Bewohnbarkeit auf die Tagesordnung. Der Band lädt dazu ein, Möglichkeiten von Handlungsfähigkeit, des Stattgebens von Unverfügbarkeit / Differenz und des Festhaltens an einer eingreifenden (Wissenschafts)Praxis in Auseinandersetzung mit neueren Ansätzen eines feministischen Materialismus zu diskutieren.
https://www.dampfboot-verlag.de/shop/artikel/verantwortung-und-un-verfuegbarkeit
Fact and Fiction, Insistence and Resistance: Germany’s Struggle with Queer Interventions
Aufsatz von Dirk Schulz, erschienen im Sammelband "Queer Stories of Europe", 2016, Hrsg: Kārlis Vērdiņš und Jānis Ozoliņš
Beschreibung des Sammelbandes:
This is the first volume on the studies of queer identities in Europe to adopt a strong focus on the history of the Baltic region among other countries in Central and East Europe. It unites work by researchers of different European countries that deals with various representations of the queer culture over a period of more than one hundred years. A significant part of the book is dedicated to belletristics, with the contributors offering readings of it with knowledge about ideas circulating in public discourse that have been influential for new discoveries in history, art history, culture studies, communication studies, theology, and narratology, among other fields.
Erhältlich bei Cambridge Scholars Publishing. Eine Leseprobe findet sich hier.
Prekarisierungen
-Arbeit, Sorge und Politik-
Susanne Völker / Michèle Amacker (Hg.)
Mit dem Konzept der Prekarisierung werden über Gegenwartsbeschreibungen hinaus epistemologische Fragen – beispielsweise an das »Soziale« und Möglichkeiten des Handelns – und empirische Phänomene neu verhandelt. In vier Themenschwerpunkten wird der Vielfältigkeit prekärer/ prekarisierender Dynamiken aus unterschiedlichen Theorieperspektiven nachgegangen: Wie verflechten sich Prekarisierungspolitiken mit weiteren Konstellationen sozialer Rasterungen? Welche Effekte hat die Krise aktueller Sorgeverhältnisse für die Prekarisierung von Lebensbedingungen? Welche neuen sozialen Einbindungen werden geschaffen? Wie ist das Verhältnis von Gesellschaft, Gemeinschaft und Politischem unter den Bedingungen der Prekarisierung zu verstehen?
Feministische Kapitalismuskritik
Brigitte Aulenbacher / Birgit Riegraf / Susanne Völker
Das Buch bietet Einstiege in drei Forschungsfelder feministischer Kapitalismuskritik: Im ersten Feld wird der Kapitalismus als Herrschaftszusammenhang sichtbar gemacht. Gezeigt wird, welche Kritiken am Stellenwert der Ökonomie, an der Vernachlässigung von Belangen des Lebens und am Umgang mit der Natur entfaltet werden. Im zweiten Feld geht es um darum, wie Entwicklungsmöglichkeiten hin zu einer gerechten Gesellschaft aufs Engste mit der Analyse von Ungleichheits- und Differenzierungsverhältnissen verknüpft sind; dies wird für die sozialstaatliche Entwicklung und in globaler Perspektive aufgegriffen. Im dritten Feld werden kapitalistische Gesellschaften aus der Perspektive ihrer alltäglichen Herstellung, ihrer Dynamiken und Unbestimmtheiten betrachtet. Entlang aktueller Prekarisierungsprozesse werden veränderte Konstellationen und Praktiken der Lebensführung und Möglichkeiten kritischer Intervention in den Blick genommen.
Im Rahmen der Veröffentlichung dieser Publikation fand am 13.07.2015 eine - von Karolin Kalmbach moderierte - Podiums- und Publikumsdiskussion mit den Autorinnen statt.
https://www.dampfboot-verlag.de/shop/artikel/feministische-kapitalismuskritik
Geschlechter Interferenzen
-Wissensformen, Subjektivierungsweisen, Materialisierungen-
Corinna Bath / Hanna Meißner / Stephan Trinkaus / Susanne Völker (Hg.)
Dieser Band bildet den Auftakt zu einer interdisziplinären Buchreihe, die Geschlecht als ein paradigmatisches Feld versteht, in dem sich Prozesse der Konstituierung sozio-materialer Phänomene analysieren und begreifen lassen. Mit dem aus der feministischen Wissenschaftsforschung stammenden Konzept der Interferenz machen die Herausgeber_innen einen Vorschlag, die Verhältnisse von Materie und Diskurs, Technik und Sozialem, Körper und Wissen neu zu denken. Damit - das soll dieser Band entfalten - entstehen disziplinäre Interferenzmuster, in denen Unerwartetes sichtbar werden und scheinbar Selbstverständliches verschwinden kann.
In vier Aufsätzen erproben die Herausgeber_innen das Konzept der Geschlechter Interferenzen aus den Perspektiven der Technikwissenschaftsforschung, der praxeologischen Soziologie, der Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie und der Medien- und Kulturwissenschaft. Eröffnet wird der Band mit einem Gastbeitrag von Karen Barad.
Gender in Bewegung
-Aktuelle Spannungsfelder der Gender und Queer Studies-
Elke Kleinau / Dirk Schulz / Susanne Völker (Hg.)
Gender und Queer Studies haben sich als innovativer Wissens- und Praxiskomplex erwiesen: Sie haben neue Sichtweisen hervorgebracht und daran mitgewirkt, Wissensproduktionen, Forschungsperspektiven und Problematisierungen inter- und transdisziplinär zu (re-)formulieren. In der Theorie und Praxis, im öffentlichen wie akademischen Raum zeigen sich dabei neue Herausforderungen und Spannungsfelder, die in diesem Band reflektiert werden. (Trans-)Formationen in Bezug auf Gesellschaften und Ungleichheitsverhältnisse, Körper, Bildung, Medien und Geschichte werden in den Beiträgen ebenso in den Blick genommen, wie Fragen von Gleichstellung, Equality und Diversity.
http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2269-0/gender-in-bewegung