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Eine Kooperation von GeStiK und dem Arbeitskreis race, gender, class in Forschung und Lehre

Ras(s)terungen.“ Ringvorlesung zu postkolonialen und rassismuskritischen Theorien und Gender

Bereits in den letzten beiden Semestern befassten sich die GeStiK-Ringvorlesungen mit Fragen von Gewalt, Diskriminierung, Ausgrenzung und Marginalisierung. In Kooperation mit dem Arbeitskreis race, gender, class in Forschung und Lehre widmet sich die Veranstaltung in diesem Semester dezidiert mit dem Konnex von Kolonialismus/Rassismus und Sexismus/Heteronormativität. In den Blick geraten sollen dabei nicht nur die Problematisierung von Wissens(chafts)diskursen und –verständnissen, sondern auch die Frage der Repräsentation – eine zentrale postkoloniale Frage. Neben einer Einführung in einerseits postkoloniale und rassismuskritische Theorien sowie andererseits die Verflechtung von „Rasse“ mit Geschlecht und Heteronormativität soll auch auf die Marginalisierung der Rolle von Schwarzen Akteurinnen/Akteurinnen of Color in sozialen Bewegungen und im Wissenschaftsbetrieb aufmerksam gemacht werden. Denn die nach wie vor stark eurozentrisch ausgerichteten Wissens(chafts)systeme, die ein „weiß-normatives Welt- und Menschenbild“ naturalisieren und perpetuieren, lassen sich nicht losgelöst vom akademischen Prekariat von Rassismuserfahrenden in Deutschland thematisieren.

Eingeladen sind daher Schwarze Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlerinnen of Color bzw. Rassismuserfahrene aus ganz Deutschland, um in postkoloniale, rassismuskritische und intersektionale Theorieansätze aus deren Perspektive einzuführen und zugleich die Ambivalenz von strategischen Essentialismen und der Existenz einer "black theory" zu diskutieren, die sich zwischen politischer Notwendigkeit und der Gefahr der Re-Essentialisierung bewegen. Spivak zufolge ist es das Ziel, ein Denken und Handeln außerhalb des essentialistischen Diskurses zu erreichen, "[b]ut strategically we cannot" (Spivak: The post-colonial critic, S. 11) – was dies heißt, wird Gegenstand der Vorträge und Diskussionen sein.

Jenny Gusyk-Nachwuchspreis 2016

Zum dritten mal vergab GeStik im rahmen des 4. Genderforums den Jenny-Gusyk-Nachwuchspreis. Dieses Jahr wurde der Preis an Kathleen Boström für ihre herausragende wissenschaftliche Bachelorarbeit in den Gender- oder Queer Studies mit dem Titel „Die psychometrische Messung von Gender: Inwiefern sind nicht-binäre Geschlechtsidentitäten intelligibel?“ verliehen. Ein Abstract der Arbeit finden Sie hier.

„Andersmacherei“. Ringvorlesung zu Gender, Grenzziehungen, Sexualität und Gewalt.

Die GeStiK-Ringvorlesung des letzten Semesters "Verletzt, Gehetzt, Widersetzt. Gender und Gewalt" machte deutlich, wie wichtig und produktiv eine Veranstaltung zu diesem Konnex sein kann, gerade wenn sowohl wissenschaftlich wie gesellschaftlich-politisch wirkende Akteur_innen zu Wort kommen. Leider sind seither die auch medial großflächig thematisierten sozialen Ereignisse und Entwicklungen noch stärker durch Gewalt in ihren verschiedensten Formen gekennzeichnet. Die Berufung auf Grenzen, auf erkennbare und verlässliche Gruppierungen, auf ein „Wir“ und „die Anderen“, artikuliert sich hierbei immer lautstarker und unnachgiebiger. Es soll endlich ein Ende haben mit der unterstellten „Gleichmacherei“ der Gender und Queer Studies, mit „Political Correctness“, mit der „Lügenpresse“, mit all den „Gutmenschen“, die ihre Augen vor der „Wahrheit“ verschließen. In dieser Ringvorlesung wollen wir uns bemühen, die Anliegen und Interventionen von Gender und Queer Studies aus verschiedenen Blickwickeln an den noch stärker entbrannten Fragen von Grenzen und Aufbrüchen, Verletzbarkeiten und Gewalt, Norm und (De-)Zentralisierung auszurichten. Hierbei werden Wissenschaftler_innen und Akteur_innen zu Wort kommen, die sich aus kultur-, sozial- und religionswissenschaftlicher, aus feministischer, postkolonialer und queerer Perspektive diesem Thema nähern.

Hinweis: Der Vortrag von Judith Butler "Verletzlichkeit und Widerstand neu denken" findet am Mittwoch, den 22.06.2016, um 19:30 Uhr in der Aula der Universität zu Köln statt.  

Das Programm zur Ringvorlesung steht hier zum Download zur Verfügung:

Vortrag "Superman, Batman, Wonder Woman & Co. Zur Geschlechterdarstellung im Superheld*innen-Genre"

Vortrag von Dr. Véronique Sina zu "Superman, Batman, Wonder Woman & Co. Zur Geschlechterdarstellung im Superheld*innen-Genre" im Rahmen der Tagung "Superhelden, Superschurken. Neue Mythen und ihre religiösen Sinnangebote" vom 22. bis 23. September 2016 in Berlin.

Das vollständige Programm der Tagung finden Sie hier

Tagung "Ambivalenzen der Selbstsorge. Feministische Perspektiven"

Am 14.10.16 findet an der Universität Innsbruck die wissenschaftliche Fachtagung des Forschungsnetzwerkes Gender, Care & Justice statt. Das Programm können Sie hier einsehen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Homepage unter:

https://www.uibk.ac.at/iezw/tagung-self-care/

"(Differenz-)Kategorien in den Gender und Queer Studies"

Interdisziplinärer Doktorand*innen Workshop an der Universität zu Köln, 10.-11.06.2016

Die Analyse unterschiedlicher Differenzkategorien stellt in unseren Augen eine besondere Heraus-forderung für die Gender- und Queer-Forschung dar: Zum einen, weil verschiedene Formen der Marginalisierung auf komplexe Weise miteinander verwoben sind und zum anderen, weil die Auseinandersetzung mit Intersektionalität/Interdependenz einen besonders hohen Grad an Selbstreflexion von Akademiker*innen verlangt, beinhaltet sie doch immer auch Fragen nach Machtverhältnissen in der Wissensproduktion: Wie entstehen Wissenskategorien? Welche Differenzen werden durch die Analyse von Kategorien hergestellt? Welche Ausschlüsse produzieren folglich auch die Gender Studies als Disziplin?
Der Workshop soll dazu dienen, die Begriffe Intersektionalität, Interdependenz, Differenz und Kategorie in interdisziplinärem Austausch zu diskutieren. Dies bietet zum einen die Chance, soziologische, kulturwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Forschungsansätze zu vergleichen und mögliche Synergieeffekte zu erfragen. Gleichzeitig wird in einem solchen interdisziplinären Austausch besonders deutlich, auf welche Differenzen und Kategorien die Wissensproduktion der einzelnen Disziplinen aufbaut, die auf diese Weise beständig (re-)produziert werden. Der Workshop muss also auch danach fragen, welche Ausschlüsse den Methoden der einzelnen Disziplinen sowie dem Methodenbegriff allgemein strukturell inhärent sind.
Wir laden interessierte Doktorand*innen und Master-Studierende aller Fächer herzlich ein, an zwei Tagen im Rahmen des Workshops gemeinsam mit uns zu diskutieren. Um einen möglichst hierarchiefreien Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen, verzichten wir auf Vorträge und auf die ihnen innewohnende Trennung von Expert*in und Lai*in.

Ablauf:
Am ersten Tag werden wir vier Schlüsselbegriffe (Intersektionalität, Interdependenz, Differenz und Kategorie) in kleineren Gruppen anhand von grundlegenden Texten gemeinsam diskutieren. Die Texte werden den Teilnehmer*innen vorab zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Diskussionen werden nachmittags im Plenum zusammengetragen und diskutiert.
Am zweiten Tag werden wir diese theoretische Auseinandersetzung in konkrete Analysearbeit münden lassen. Anhand von Beispielen werden die einzelnen Gruppen die Anschlussfähigkeit der vier Begriffe für die (eigene) Forschung überprüfen. Um die Diskussion möglichst vielfältig zu gestalten, sind die Teilnehmer*innen dazu aufgefordert, Beispiele aus der eigenen Forschung einzubringen. Dabei kann es sich um ganz unterschiedliche Dokumente, Quellen und Objekte handeln, wie Bilder, Kurzfilme, Comics, Kurzgeschichten, Gedichte, Interviews, Statistiken, etc. Die Beispiele werden in den Gruppen bezüglich ihrer Herstellung von Differenzkategorien analysiert und nachmittags dem Plenum vorgestellt. Die Präsentationen der Beispiele dienen dazu, abschließend danach zu fragen, welche Schwierigkeiten die Analyse von Differenzkategorien mit sich bringt, ob von Methoden gesprochen werden kann oder ob nicht vielmehr der Begriff der Methode selbst zur Disposition steht.

Programm

Freitag, 10. Juni
11-12 Uhr: Begrüßung und Einführung
12-15 Uhr: Diskussion der Begriffe Intersektionalität, Interdependenz, Kategorie und Differenz an-hand von grundlegenden Texten in kleineren Gruppen
15-17 Uhr: Diskussion im Plenum
Abends: Filmvorführung Paris is Burning

Samstag, 11. Juni
11-12 Uhr: Begrüßung und Rekapitulation
12-15 Uhr: Beispielanalysen in kleineren Gruppen
15-17 Uhr: Abschlussdiskussion
Interessierte Doktorand*innen und Master-Studierende sind herzlich dazu eingeladen, sich bis zum 20. Mai unter Angabe der eigenen Fachrichtung und mit einem kurzen Motivationsschreiben unter gender-netzwerkSpamProtectionuni-koeln.de anzumelden. Besonders würden wir uns über die Bereitschaft freuen, Beispiele für die gemeinsame Arbeit am zweiten Tag einzubringen; eine Teilnahme ohne eigenes Beispiel ist jedoch auch möglich. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 40 begrenzt. Der Workshop wird in den Räumlichkeiten der Universität zu Köln stattfinden. Reisekosten und Verpflegung können leider nicht übernommen werden. Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Vortrag "Comics & Gender. Zur (Re-)Produktion von Geschlechterdiskursen in der sequenziellen Kunst"

Gastvortrag im Rahmen des Seminars "Krieg im Comic" (Seminarleitung: Prof. Dr. Christine Gundermann) / Universität zu Köln) mit dem Titel "Comics & Gender. Zur (Re-)Produktion von Geschlechterdiskursen in der sequenziellen Kunst" von Dr. Véronique Sina.

Der Vortrag findet statt am Montag, den 25.04.2016 von 17.45h bis 19.15h im Philosophikum der Universität zu Köln, Raum S65.

Tagung "equal pay/day" in Köln am Donnerstag, 24. März 2016

"Fürsorgen, vorsorgen, versorgen 4.0 - warum Frauen mehr verdienen" ist der Titel unserer Veranstaltung zum Equal Pay Day 2016. Was soll dieser Titel besagen?  Es geht um die zukünftige Entwicklung „frauentypischer“ Berufe, denn vor allem im Bereich Erziehung und Pflege zeigt sich, wie dramatisch der gesellschaftliche Wert dieser Arbeit und ihre Entlohnung auseinanderklaffen. Dabei sind Frauen vielfach Betroffene, als Erziehende, die die Erziehung ihrer Kinder und ihre Berufstätigkeit organisieren müssen, als Erzieherinnen, als Pflegende und als Betroffene, die selbst einmal Pflege in Anspruch nehmen werden. Und schließlich wird die Digitalisierung viele Berufsbilder auch in diesen Bereichen radikal verändern.

Was dies alles bedeutet, was wir denken, was auf uns zukommt und wie wir die Zukunft gestalten wollen, diskutieren wir auf unserer Veranstaltung an fünf Thementischen im Rahmen einer Zukunftswerkstatt gemeinsam. Zuvor werden uns Prof.in Sandra Völker, Genderforscherin, und Christine Kronenberg, Leiterin des Gleichstellungsamts der Stadt Köln, Impulse geben. Und schließlich gibt es wieder viele Möglichkeiten nicht nur zum Netzwerken, sondern auch zur Kurzberatung in unseren Speedoachings.